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Wenn aus Liebe Hass wird

Es ist die große Liebe, die Welt lange herzförmig und nicht mehr rund. Hochzeit, Kinder, Eigentumswohnung sowie der feste Wille, ein Leben lang eine glückliche Beziehung zu führen. Die Liebe verleiht Flügel, doch eine Garantie gibt es nie. Zehn Jahre später: Der Partner war kein Glücksgriff, die Liebe nicht stabil genug, um Alltagsstress oder Schwierigkeiten trotzen zu können. Statt purer Harmonie nur noch Zoff. Die Emotionen kochen über. Wenn aus Liebe Hass wird.

"Im Namen des Volkes: Die am 12.12.2001 geschlossene Ehe von Michael und Daisy Müller wird geschieden. Das Urteil ist rechtskräftig."

Die Verweildauer einer Ehe in Deutschland beträgt durchschnittlich nur rund 15 Jahre. Die häufigsten Streitpunkte bei einer Scheidung sind Unterhalt sowie das Sorgerecht für die Kinder. Gut 60 Prozent der Scheidungen werden von Frauen eingereicht. Die letzten 22 Worte beenden dann meist einen bösartigen Rosenkrieg, der in vielen Beziehungen leider traurige Realität ist und bis in die totale Eskalation führen kann. Experten gehen davon aus, dass in gut 20 Prozent der Ehe solche Zustände das „Zusammenleben“ bestimmen. Liebe und Hass sind die zwei stärksten menschlichen Emotionen, wobei Hass die stärkste Form von Abneigung ist. Es ist ein schleichender Prozess, wenn sich Liebe in Hass verwandelt.

Die Liebe wird dann plötzlich wie auf Knopfdruck von Nörgeleien, Kränkungen, Feindseligkeiten oder in extremen Fällen von körperlicher Gewalt geprägt. Die Beziehung ist eine Qual, weil einem der Partner gleichgültig ist und man ihn absichtlich schlecht behandelt. Die Folge: Die Partner gehen sich gegenseitig auf die Nerven, driften immer weiter auseinander. Keine Spur von Achtsamkeit, dafür eine gewisse Verachtung, und der Anfang vom Ende. Denn ein Partner fühlt sich immer persönlich angegriffen und hält den Psycho-Krieg nicht aus. Es geht nur noch um Zerstörung.

Am Anfang gibt es Zuneigung und Geborgenheit, am Ende liegen verheulte Taschentücher herum. Wie kann es soweit kommen? Warum lassen sich Partner quälen? Die Krisen-Signale für ein Liebes-SOS zeichnen sich schon früh ab, wie die Experten von expertCall in den Gesprächen festgestellt haben.

  • Der Alltag lenkt die Liebe, und die Partner gestatten sich keine oder nicht ausreichend Freiräume. Oft fühlt sich ein Partner zurückgestoßen, oder es fehlen eine gepflegte Kommunikation und Toleranz.
  • Der Partner weigert sich, in einer Therapie an den eigenen Charakterschwächen zu arbeiten. Meist hat die Person schon in der Kindheit zu wenig Liebe erfahren, wird oft zurückgewiesen oder gedemütigt und rächt sich jetzt im Alter am Partner. Die Kränkungen empfindet er als Genugtuung, obwohl er sich mit seinem Verhalten auch selbst schadet.
  • Ein mangelndes Selbstbewusstsein führt dazu, viel Negatives auf den Partner zu projizieren, und um sich herum ein Schutzschild aufzubauen. Männer mauern gerne und Frauen betonen die Schwächen – Demütigung pur.
  • Die Angst vor dem Alleinsein oder dem finanziellen Absturz zwingt viele in eine starke Abhängigkeit und dazu, sich bis zur Selbstaufgabe und Erschöpfung den psychologischen Schmerzen auszusetzen. Sie können lange Zeit nicht ihre Gefühle einordnen.

 

Es folgt der Punkt, da zerstören Stress, Streit, Kummer, Grausamkeiten und Abneigung die Liebe und der Hass regiert. Erst hier erkennen viele Menschen, dass sie das Opfer sind und die Beziehung gescheitert ist. Die Scheidung ist dann die einzige Chance, um die Qual zu beenden. Meist gibt es noch einen jahrelangen rücksichtslosen Kampf. Doch nach den letzten 22 Worten ist dann aber endgültig Schluss.